
VERANSTALTUNG 2 (PODIUMSGESPRÄCH)
DIE ANGST VOR DER
BETREUUNG – WIE VIEL SELBSTBESTIMMUNG
BLEIBT IM ALTER?
Kaum ein Thema ist mit so vielen Ängsten verbunden wie die Vorstellung, im Alter „unter Betreuung gestellt“ zu werden. „Was, wenn andere einmal für mich entscheiden? Werde ich noch ernst genommen?“ Viele fürchten den Verlust von Selbstbestimmung und Würde – und doch ist rechtliche Betreuung in manchen Fällen unvermeidlich oder sogar schützend. Eine solche Betreuungssituation kann schleichend entstehen oder auch von jetzt auf gleich (bspw. nach einem Unfall). Um selbst Einfluss darauf zu nehmen, wer im Falle des Falles als Ihr Betreuer bestellt wird, sollten Sie sich prophylaktisch frühzeitig dem Thema stellen, um hier für sich vorausschauend gute Regelungen zu treffen – denn wenn Sie dies nicht tun, wird ein Richter über Sie entscheiden.
In dieser Veranstaltung möchten wir Ihnen Wissenswertes rund um eine Betreuungssituation aufzeigen und Ihnen so die Möglichkeit geben, sich einen konkreteren Überblick des Ganzen zu verschaffen. Dazu wird es individuelle Erfahrungen, medizinische Randbedingungen, juristische Aufklärung und psychologische Einsichten geben. Und Sie werden feststellen: Betreuung bedeutet nicht zwangsläufig den Verlust von Würde, sondern kann auch Schutz, Entlastung und neue Freiheit sein.
Es werden sprechen:
- Univ.-Prof. Dr. med. Judith Alferink, Medizinerin (Alexianer) – über medizinische Randbedingungen, die Betreuung erforderlich machen
- Katharina Kroll, Juristin – über rechtliche Rahmenbedingungen von Betreuung und Vorsorgevollmacht
- Martin Baasch, Dipl.-Sozialarbeiter (Betreuer) – über die Praxis und die Herausforderungen im Alltag
- Prof. Dr. Lioba Werth, Psychologin – über die seelischen Dimensionen der Angst vor Abhängigkeit, Moderation
Die Spenden dieses Abends gehen an die Hospizbewegung Münster e.V.

UNIV.-PROF. DR. MED. JUDITH ALFERINK ist ärztliche Direktorin des Alexianer Krankenhauses in Münster und Professorin für Immunbiologie psychischer Krankheiten an der Klinik für Psychische Gesundheit des UKM. Zu ihren wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören die Aufklärung der Rolle des Immunsystems bei Depression und Alzheimer Krankheit.

KATHARINA KROLL ist als Rechtsanwältin und Notarin seit vielen Jahren schwerpunktmäßig im Erbrecht tätig. Dazu gehören sowohl die individuelle Nachlassplanung zu Lebzeiten, die u.a. in die Errichtung von notarieller Vollmacht, Testament oder Übertragungsvertrag münden kann, als auch die Betreuung und Unterstützung nach dem Erbfall.

MARTIN BAASCH ist Diplom-Sozialpädagoge und als gesetzlicher Betreuer freiberuflich in Münster tätig. Er war 16 Jahre in stationären Einrichtungen der Altenhilfe tätig, bevor er sich 2006 als gesetzlicher Betreuer selbständig machte.